Das Bündnis bestand aus drei Trägern. Der AWO Spree Wuhle die für den Zugang zur Zielgruppe zuständig war, dem Haus der Demokratie und Menschenrechte die uns als Partner für soziales und gesellschaftliches Engagement zur Seite standen und Warriors als Kultur und Administrativer Partner

Das durch den Bundeverband Chor & Orchester geförderte Pilotprojekt Digi-Chor-Kids hatte zum Ziel, in einer herausfordernden Zeit von Covid 19-Pandemie Kinder über ein Online-Sing-Format anzusprechen und für das Singen zu gewinnen. In Zusammenarbeit von Warriors e.V., der AWO Spree Wuhle und dem Haus der Demokratie und Menschenrechte wurde das bestehende Netzwerk in ca. 30 Jugendeinrichtungen der Berlinbezirke Kreuzberg, Friedrichshain und Lichtenberg genutzt um mit Flyern, durch die Hauspost, durch Webseiten und Sozial Media Arbeit, auf das Projekt aufmerksam zu machen.

Die Plattform Zoom stellte sich als zuverlässigster am leichtesten zu bedienender Anbieter für Online-Proben heraus. Inhaltlich gliederte sich einen 50-Minuten-Block in Abholen der Kinder, Stimmliche Erwärmung mit viel Bewegung vor dem Bildschirm, Einstudierung und/ oder Wiederholung der Titel und das Miteinander Sprechen. Letzterem wollten wir immer genügend Raum lassen, um die Lücken bestmöglich zu füllen, die durch die soziale Distanzierung in die Lebenswelt der Kinder gefahren war.

Die Online-Proben wurden in 4 Gruppen in verschiedenen Altersstufen: 1./2. Klasse, 3./4. Klasse, 5./6. Klasse und Jugendliche 13-18. Entsprechend suchten wir altersgerechte Titel zusammen. Größtenteils bestand der Chor aus Kinder und Jugendlichen aller Gesellschaftsschichten. Der Anteil von Kinder und Jugendlichen Transferbeziehern unter 15 Jahren konnte leider nicht genauer evaluiert werden. Die über zoom gewonnen Eindrücke ließen aber darauf schließen das dieser sehr hoch war weil teilweise mehrere Kinder vor dem Bildschirm anwesend waren.

Neben den offensichtlichen Schwächen der grundlegenden zwischenmenschlichen Situation wurde durch das Sprechen und aufeinander eingehen am Bildschirm auch eine Stärke erfahrbar, auf das individuelle Befinden der Kinder besser eingehen zu können, was im größeren Gruppenkontext mit größeren Gruppen oftmals zu wenig Raum bekommt. Durchschnittlich waren 15 Kinder in einer Gruppe, in Summe konnte wir also kontinuierlich über den Förderzeitraum von März bis August 2021 insgesamt etwa 60 Kinder erreichen. Dank der guten Annahme des Projektes verlängerte der Förderer die Laufzeit bis Juli 2021.

Ab Juni führten wir Hybrid Proben im Freien und online in einem kleinen Park am U-Bahnhof Frankfurter Tor durch. Diese wurden durch unsere IT Techniker und Kamera Leute Live via zoom abgestrahlt. Dieses gab den Kindern und Jugendlichen die nicht Live dabei sein dürften die Möglichkeit trotzdem dabei zu sein. Wir setzen alles daran unseren DigiChorKids das Singen im echten Leben zu ermöglichen. Hier war es notwendig Schnelltest und Masken zu erwerben.

Auf Grund der geltenden Corona Verordnungen haben wir alle Kinder und Jugendlichen mit einem Abstand von 1.50 m nach allen Seiten aufstellen müssen. Wir konnten so eine Aufstellung von ca. 18 m breite und 11 m Tiefe erreichen.

Das Projekt lebte durch die Eltern, die Chorleiter, Andreas Schmidt Hartmann und Guido Ditges und den Technischen Support von Kai Allewohl. Natürlich waren die Eltern der wichtigste Teil um die Kinder bei der Stange zu halten. Aber auch der technische Support und der zweite Chorleiter hatten nicht immer einen leichten Job bei der Kinder und Jugendarbeit.

Durch unseren Bündnispartner AWO Spree Wuhle kamen aber gerade viele Kinder und Jugendliche aus sozial Benachteiligten Haushalten. Das Einzugsgebiet, der Villa Pelikan, einer der JFEs, zum Beispiel hat einen Anteil von 43 % von Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren die Transferleistungen beziehen. Der Anteil von Mädchen ist bei diesem Projekt besonders hoch. Hier arbeiten wir in Einzel Gesprächen daran mehr Jungs zu motivieren. Hier sind gerade die Sozialarbeiter in den JFEs ein wichtiger Partner. Aber auch die Netzwerke des Hauses der Demokratie und Menschenrechte sind nützlich um unsere Zielgruppe zu erreichen. Hier sei nur der Berliner Flüchtlingsrat genannt der sozial Benachteiligte Familien mit Migrationshintergrund unterstütz.

Die beantragten Mittel wurden für Honorare, Technik, Öffentlichkeitsarbeit und zur Gewinnung neuer Teilnehmer*innen genutzt.

Der DigiKidsChor wurde als online Projekt gegründet. Aus diesem Grund mussten die technischen Voraussetzung geschaffen werden. Dies beinhaltete zum Beispiel die Lizenz für das zoom Portal, für die Hybrid Veranstaltungen einen Laptop, eine gute Videokamera und vieles mehr. Eine Cloudlösung für den Austausch von Daten und Material ganz zu schweigen von der Tontechnik. Die Instrumente wurden bis jetzt nicht

Die Honorarkosten waren ein wenig geringer als vorkalkuliert weil der technische Support bis heute keine Rechnung gestellt hat. Dieser stellte seine Leistungen ehrenamtlich zur Verfügung.

Die Sachkosten waren ein wenig höher weil die Lizenzgebühren immer Jährlich abgerechnet werden. Des Weiteren mussten Flyer erstellt werden die nicht für den Papierkorb produziert wurden. Durch das Format einer Visitenkarte mit QR Code der auf die Webseite aufmerksam macht erreichten wir gerade im Sozialraum viele.

Das Projekt war trotz Corona, ein voller Erfolg und die Teilnehmenden würden das Projekt gern weiter führen. Gerade der Sozialraum Kaulsdorf Nord II mit seinem sehr hohem Grad sozialer Benachteiligung und hohem Anteil Transferbezieher unter 15 Jahren braucht Projekte die die Kernkompetenzen der Kinder und Jugendlichen fördern. Es ist wichtig sie aus Ihrer „Bubbel“ heraus zu lösen.

Für diesen Bereich gibt es keine ausreichenden Mittel. Auch ist der Mitarbeiterschlüssel in den JFEs in Berlin so aufgestellt, dass eine gute sozialpädagogische Betreuung von sozial Benachteiligen Kindern und Jugendlichen nicht gewährleistet werden kann.

Deshalb ist das Programm "Kultur macht stark" so wichtig, weil es diese Berliner Schieflage wenigstens teilweise auffängt.

Hier konnten wir für das Projekt sehr gute Honorarkräfte gewinnen. Diese wurden nach Fachqualifikation und Reputation ausgesucht. Hier ist der hohe Mangel an guten Fachkräften am Markt zu benennen. Dieses ist der Corona Pandemie und den sich neu orientierenden Fachkräften geschuldet.

Alle Bündnispartner stellten Ihre Räumlichkeiten kostenfrei oder kostenreduziert zur Verfügung. Die Mitarbeiter im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel unsere Graphiker, taten dieses für das Projekt als Eigenleistung.

Die Veröffentlichung des Projektes fand natürlich über unsere und die Webseite unserer Partner statt. Des Weiteren wurden 5000 Flyer in Visitenkartenformat mit QR Code produziert und verteilt. Webseite, das Infoportal. Die Hybridveranstaltungen wurden Live über zoom ausgestrahlt.

Das Projekt soll weitergeführt werden. Alle Bündnisparten aber vor allem die Kinder und Jugendlichen brauchen es. Vor allem ist der hohe Bedarf, gerade bei sozial Benachteiligten Kindern und Jugendlichen, ist auffällig. Diese können sich die hohen Teilnahmekosten bei Chören nicht leisten.

Es gibt daher keine alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für eine Fortführung des Projektes.

In Zukunft werden wir weitere Bündnispartner mit einbinden um das Projekt auf einen höheren Bekanntheitsgrad zu bringen.

Durch die Corona Pandemie ist eine Verstetigung des Projektes dringend notwendig. Wie diese sich in der Umsetzung gestalten wird ist noch nicht planbar.